Jeder kennt Schmerzen, mehr oder weniger, häufiger oder seltener.
Ich finde es wichtig zu verstehen, was Schmerz ist und warum wir ihn überhaupt spüren, denn nur so kann man lernen damit umzugehen.
Schmerz wird definiert als ein „Warnsignal bei drohender oder bestehender Schädigung“.
Also will uns der Schmerz nur mitteilen: „Wenn Du die Finger noch länger auf der heißen Herdplatte liegen läßt wird die Haut verbrennen“. Eigentlich doch sehr nett, daß es wehtut, oder?
Schwierig wird es allerdings, wenn Ursache und Wirkung nicht so deutlich zu erkennen sind, also wenn wir nicht einfach die Hand vom Herd zurückziehen können.
Aber zunächst etwas grundsätzliches:
überall im Körper sind Sinneszellen, sogenannte Rezeptoren, zu finden, die für die unterschiedlichsten Wahrnehmungen verantwortlich sind. Es gibt Rezeptoren für Temperatur, für Druck, für Vibration, für Licht (im Auge) und so weiter.
Diese Sinneszellen leiten nun die Information, zum Beispiel „heiß“ über Nervenzellen weiter.
Im Rückenmark, also in der Wirbelsäule, wird dieser Reiz nun sozusagen „aufgeteilt“, ein Teil wird weitergeleitet ins Gehirn und gelangt damit in unser Bewusstsein. Der andere Teil aber, und das finde ich viel interessanter, wird direkt in Höhe der Wirbelsäule „beantwortet“. Das bedeutet, daß die Muskulatur bereits zurückzuckt, bevor wir den Schmerz überhaupt gespürt haben!
Erstaunlich, finden Sie nicht?
Beide Seiten sind wichtig, die schnelle Reaktion ist zur Vermeidung einer Verbrennung notwendig, das Wahrnehmen des Schmerzes ist aber genauso wichtig, nämlich um einen „Lernerfolg“ zu haben: Herdplatten sind mit Vorsicht zu genießen.
Soviel zum Schmerz und seiner Entstehung. Wie ich eingangs geschrieben habe, ist Schmerz ein Warsignal bei drohender oder bestehender Schädigung.
Die logische Reaktion auf einen Schmerzreiz durch heiße Herdplatten ist also das schnelle zurückziehen der Hand und die Vorsicht vor der nächsten Herdplatte, eine drohende Schädigung wurde erfolgreich vermieden.
Was aber, wenn der Schmerz nicht durch so etwas einfaches wie Herdplatten verursacht wird, sondern durch eine Verletzung?
Im Falle einer bestehenden Schädigung, zum Beispiel einer Schnittwunde, dient der Schmerz dazu, den Finger oder das entsprechende Körperteil zu schonen und zu entlasten, um weitere Schäden zu vermeiden.
Aus diesem Grund lässt zwar der „scharfe“ Schmerz des Schneidens nach, aber ein leichter Schmerz bleibt ständig spürbar.
Grundlegend kann man also sagen: haben Sie ein wenig Verständnis für Ihren Körper wenn er Sie mit Schmerzen plagt, irgendetwas will er Ihnen mitteilen.
Mehr dazu demnächst in meinem Blog…
2 thoughts on “Den Schmerz verstehen – Teil 1: Was ist „Schmerz“?”